001 - Things We Never Got Over by Lucy Score

001 - Things We Never Got Over by Lucy Score

Autor:Lucy Score [Score, Lucy]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783958187443
Herausgeber: Forever
veröffentlicht: 2023-02-13T23:00:00+00:00


29

Knox’ Haus

Knox

»Hübsch hier«, bemerkte Naomi, als ich meine Haustür hinter uns abschloss und das Licht einschaltete.

»Danke. Hat mein Großvater gebaut«, sagte ich gähnend. Es war ein langer Tag, gefolgt von einer langen Nacht im Honky Tonk, und ich brauchte Schlaf.

»Ehrlich?«, fragte sie und hob den Blick zur Galerie über dem Wohnzimmer, der Holzdecke und dem Geweihkronleuchter, der dort hing.

Die Hütte war klein und ging eher ins Rustikale. Zwei Schlafzimmer, ein Bad. Die Böden waren aus Kiefernholz. Der Steinkamin musste mal wieder geschrubbt werden, aber er machte, was er sollte. Die Ledercouch war endlich genau so eingesessen, wie ich sie wollte.

Es war mein Zuhause.

»Sind das deine Eltern?«, fragte sie und nahm ein gerahmtes Foto von einem der Beistelltische. Ich wusste nicht, warum ich es behielt. Meine Eltern beim Linedance im Garten bei Liza J. und Pop. Lächelnd, die Füße parallel. Glücklichere Zeiten, die sich in diesem Moment anfühlten, als würden sie ewig anhalten.

Das war natürlich eine Lüge.

Glücklichere Zeiten endeten immer irgendwann.

»Hör zu, Daze. Ich bin tot.«

Mein Bruder war angeschossen worden, dann der plötzliche Ansturm der Orgasmen, dann die Arbeit – ich brauchte gute acht Stunden Schlaf, bis ich wieder zu irgendwas zu gebrauchen war.

»Oh. Ja. Klar«, sagte sie und stellte das Foto sorgfältig wieder auf den Tisch. In Richtung Sofa, nicht davon weggedreht, wie ich es getan hatte. »Ich gehe nach Hause. Danke, dass du mir heute bei Ways Lehrerin geholfen hast … und bei meinen Eltern. Und dann die Orgasmen und alles.«

»Baby, du gehst nicht nach Hause. Ich sage dir nur, warum ich nichts machen werde, wenn wir raufgehen.«

»Ich sollte einfach nach Hause gehen, Knox. Ich muss früh aufstehen, um Way zu Liza zu bringen.« Sie sah so erschöpft aus, wie ich mich fühlte.

Ich hatte bisher nie mehr als einen flüchtigen Gedanken daran verschwendet, aber meine Mädchen im Honky Tonk schleppten sich um zwei oder drei Uhr morgens nach Hause und mussten an Wochentagen um sechs oder sieben wieder auf sein, je nachdem, wie brauchbar ihre bessere Hälfte war.

Ich erinnerte mich an einen Zeitraum von gut einem Jahr, als Fi täglich im Sitzen an ihrem Schreibtisch einschlief, weil ihre Kids beschissene Schläfer waren. Das ging so weit, dass ich das tun musste, was ich wirklich hasste: Ich mischte mich ein.

Ich hatte Liza J. auf sie losgelassen, und in nicht mal einer Woche hatte meine Großmutter beide Kinder so weit, dass sie zehn Stunden pro Nacht schliefen.

»Du hast morgen frei, oder?«, fragte ich.

Sie nickte, dann gähnte sie.

»Also stehen wir in« – ich schaute auf meine Uhr, dann fluchte ich – »in vier Stunden auf und gehen bei Liza J. frühstücken.«

Das war ritterlich, denn ich fühlte mich ein winziges bisschen schuldig, wenn ich im Bett blieb, während Naomi sich zu einem beknackten Familienfrühstück schleppte und dann den Rest des Tages versuchte, Waylay davon abzuhalten, kriminell zu werden.

Abgesehen davon konnte ich nach dem Frühstück einfach nach Hause kommen und schlafen, bis wann auch immer ich wollte.

Es gefiel mir, wie ihr Blick einen Moment lang weich und verträumt wurde. Dann war die praktische Naomi wieder da, die es allen recht machen musste.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.